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Nur Direktverkauf ab Hof: Die Sorte kann als Jungpflanze im April, Mai oder als Saatgut zu meinen ÖFFNUNGSZEITEN direkt gekauft werden. SAATGUT Bestellungen sind hier im Shop nur zur meiner Versandzeit von Anfang Dezember bis Mitte März möglich..
Wer die Wahl hat ……Wie wähle ich meine Tomatensorten aus?
Es ist Mitte Februar und die Sonne ist deutlich frühlingshafter. Wie viele mache ich mir jetzt konkretere Gedanken welche Tomatensorten ich auswähle.
Im Laufe der letzten 20 Jahre habe ich über 500 verschiedene Tomatensorten in meinem Garten gepflanzt und beobachtet. Viele davon waren ein einmaliges Vergnügen oder stellten sich als Doppelgänger oder sehr ähnliche Sorten heraus. Doch es bleibt davon immer noch eine Auswahl von 300 interessanten Sorten, von denen ich einen Großteil bei meinem Jungpflanzenverkauf und in www.tomatenfinden.de vorgestellt habe.
Doch selbst mein ca. 1000 qm großer Garten hat seine Grenzen, nur etwa 40 % davon hatte ich viele Jahre mit den Tomaten belegt.
Viele Jahre baute ich für mein Vergnügen über 120 Sorten in den Standorten Gewächshaus, Tomatendach, Freiland und in Töpfen/Hochbeeten an.
Anfangs war es für mich sehr reizvoll viele ähnliche Tomaten zum genaueren Vergleich anzubauen. Doch jetzt schätze ich es wegen der besseren Übersichtlichkeit von jedem Typ nur noch eine Sorte je Saison anzubauen. Ich habe viele Jahre in der botanischen Tomatenvielfalt geschwelgt doch jetzt wird eine immer individuellere Auswahl für mich interessanter.
Dabei gibt es für mich folgende Auswahlkriterien:
- Standort,
- Pflegeleichte Pflanzen eher Stab statt Buschtomaten
- Platzfeste Früchte
- Leicht zu verarbeitende Früchte: viele birnenförmige, ovale bis runde
- Geschmack und optische, haptische Schönheit.
- Standortgerechte Sortenauswahl
Ich habe in meinem Garten vier verschiede Standorte zu denen ich die passenden Sorten auswähle. Für den ungeschützten Freilandanbau nehme ich meine robusten auch in kühleren Sommern gut tragende Sorten, deren Früchte weitgehend platzfest sind.
Viele Tomatenfreunde /-innen schätzen eine dünne weiche Schale, doch diese Früchte neigen stark zum Aufplatzen. Diese Sorten sind zwar ebenso robust und reichtragend aber für den Regenschutz ihrer Früchte ist eine Überdachung mit lichtdurchlässiger Pe Folie, Acylplatten, Glas oder ähnliches sinnvoll. Ein seitlicher Schutz ist entweder gar nicht oder nur bei der Wetterseite sinnvoll.
Das Gewächshaus ist meinen wärmebedürftigen Tomatensorten vorbehalten. Viele Sorten wurden in subtropischen Gegenden gezüchtet und für diese ist in unserer Gegend der Anbau im Gewächshaus erfolgreicher als im Freiland.
An allen drei Standorten pflanze ich meine Stabtomaten oder seltner auch Buschtomaten, die mindestens einen Meter hoch werden.
Die niedrigen Sorten setze ich in 12 – 25 l große Töpfe oder in mindestens 80 cm hohe Hochbeete.
2. Pflegeleichte Tomatensorten
Ich bevorzuge Tomatensorten die wenig Seiten-, wenige Geiztriebe bilden, mit einer einfachen Pflege genügend Ertrag bringen und sich relativ schnell ernten lassen. Dazu gehören für mich viele mittelgroße runde bis ovale Tomatensorten. Zwar esse ich auch gerne Cocktailtomaten doch deren Pflanzen bilden viele Geiztriebe und oft platzen die kleinen, weichhäutigen Früchte schnell auf. Dennoch will ich auf die köstlichen Naschfrüchte nicht verzichten. Das Verhältnis von kleinfrüchtigen zu mittelgroßfrüchtigen Sorten beträgt bei mir 1 zu 10 oder 1 zu 15. Datteltomaten haben oft festere Früchte, lassen sich leichter ernten, haben ein langes Erntefenster und sie lassen sich lange aufbewahren. Nacktschnecken lieben Tomaten und anderes Fruchtgemüse und können einige Früchte regelrecht aushälen. Bei den Datteltomatensorten Elfin‘ oder ‚Taubenherz‘ werden die Früchte von den Nacktschnecken verschmäht.
3. Platzfeste Sorten
Viele Tomaten sind köstlich und auch ich mag weiche Fruchtschalen lieber. Die besten Erfahrungen habe ich mit den mittelgroßen Sorten mit gleichmäßigen Fruchtformen gemacht. Von birnenförmigen, ovalen oder kugelrunden Früchten läuft das Wasser schnell ab. In vielen flachrunden Fleischtomaten sammelt sich in der Vertiefung des Fruchtstiles Wasser und das bringt die Frucht oft zum Platzen. Ich muss solche Früchte schneller verarbeiten, denn sie faulen schneller und locken ungebetene Fruchtfliegen heran. Ich schätze einfach Sorten bei denen mir dieser „Ärger“ erspart wird, da ich im Sommer genügend andere Arbeit habe.
4. Leicht zu verarbeitende Früchte
Viele Ochsenherz oder Fleischtomaten haben durch einen ausgeprägten Fruchtstiel, Verkorkungen oder Fruchtrisse einen hohen Schnittanteil. Die leckeren kleinen Cocktailtomaten können ganz verwertet werden doch hier ist ihre Ernte aufwendiger.
Bei vielen mittelgroßen vor allem bei den ebenmäßig geformten entstehen nur wenige Milimeter Fruchtschnitt wenn der Stielansatz entfernt wird. Bei den flachrunden Sorten und den gebuchteten Sorten habe ich oft mehr zu tun. Für Tomatensoßen nehme ich übrigens alle Früchte. Die Sämigkeit der Soße wird durch die Kochdauer bestimmt.
5. Optische, haptische Schönheit, Geschmack
Ich liebe bunte, farbenfrohe Früchte und freue mich über besondere Fruchtformen. Besonders im Spätherbst steht auf meinem Küchentisch oft ein großer Teller mit unterschiedlichen Tomaten. Das Auge ist mit und auch die Haptik
Auch die dicke weiche flaumig behaarte Fruchthaut vieler Pfirsichtomaten wie ‚Peche rose‘, ‚Roter Pfirsich‘, ‚Angora Supersweet‘ schmeckt mir gut. Doch das ist Geschmackssache.
Für Ausstellungen und Gartenführungen brauche ich ebenso eine große Auswahl verschiedenartiger Sorten.
Der Geschmack als Auswahlkriterium steht bei mir natürlich außer Frage. Ich bevorzuge die fruchtig süßen Sorten.
In meinem Garten wachsen keine Gemüsehybriden. Diese werden bereits genug gezüchtet und großflächig angebaut. Auch ich konsumiere Früchte von Hybridpflanzen besonders im Winter und schätze es Früchte ohne langes Betrachten, fotografieren gleich verwerten zu können. Im Anbau liebe ich das Besondere und Pflanzen aus denen ich die Kerne/Samen der Früchte weiterziehen kann - sprich mein eigenes Saatgut ernten. Auch wenn die Nachkommen nicht immer den Ausgangspflanzen gleichen mag ich ihren Geschmack und die Schönheit der Pflanzen an sich. Ich nehme einen geringeren Ertrag hin. Als Singlehaushalt kann ich eh nicht alles essen was mein Garten mir bietet. Ich habe einen Bezug zu „meinen“ Pflanzen und bekomme ihr Leben eher mit. Das ist ein Punkt den mir das Hybridgemüse nicht bieten kann. Ich genieße die Schönheit und die Harmonie der unperfekten Früchte…und bin um meine Lebensumstände dankbar mir diesen Luxus leisten zu können…
Pflanzenstadium: | Saatgut |
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