Allgemeines zu den Jahrgängen 2020 bis 2021
Ich bin dazu übergegangen erst um den 15.03. auszusähen - mit viel Erfolg.Die Ausssaaten sind gleichmäßiger und kommen reicher.  Ich spare Heizkosten, die Pflanzen sind entspannter. Die Bedingungen sind nicht optimal da mein Anzuchtgewächshaus teilweise zu schattig steht.
Immer wieder stelle ich fest das einzelne Jahrgänge mal nicht so berauschend aufgehen aber im Folgerjahr durchaus pasabel wieder keimen können. Oder einzelne Sorten lassen sich sehr lange Zeit um dann regelmäßig und schnell zu keimen. Manche machen eine Risikostreuung, das heißt ein Teil keimt voreilig und der Rest läst sich weitere 2 -4 Wochen Zeit. Letzteres Pflanzenverhalten hat sich bei den Wetterkapriolen des Frühjahres bewährt, denn bei z.B. unerwarteten Frösten stirbt nur der vorwitzige Teil der Pflanzen während die anderen Samen unbeschadet abwarteten.
2021 machte ich  Keimproben von meinen im Shop verfügbaren Sorten, das ich in den kältesten Winternächten bei -12"C und kühler für drei Nächte in meinen Außenbriefkasten legte.  Ich wollte testen ob die Kälte dem Saatgut schadete. Ich sähte Ende März ca. 30 Sorten der kältebehandelten Sorten aus, darunter viele wärmebedürftige wie 'Blaue Ananas' oder 'Zitronella'.  Und ja sie keimten alle wunderbar, sogar noch regelmäßiger das es Ende März teils frühsommerlich warm und hell war.
Die Betreiber der europäischen Pflanzengenbank in Spitzbergen sind ja nicht blöd. Den trockenen Tomatensamen macht Frost nichts aus. Aber sobald die Samen mit Wasser quellen oder gar keimen ist es aus mit der Kältetoleranz. Ab dann sollten die Temperatur im Plusbereich möglichst um 15 -20°C lieben.
2020 war ein super Jungpflanzenjahr, bis auf den Kälteinbruch Mitte Mai war es traumhaft.
21 fängt mit dem Wetterhickhack von Frühsommer und Winterwetter nach Ostern schwierig an. Die Tomatenpflanzen wollen endlich in die größeren Häuser umziehen, was kältebedingt noch nicht geht. Auch die Bäume und Sträucher sind mit dem Blattaustrieb noch am zögern.


Jungpflanzen und Keimproben 2016
Selten habe ich so ein unterschiedliches Keimverhalten wie in 2016 erlebt und ich habe keine befriedigende Erklärung warum die Pflanzen so unterschiedlich kommen.  Folgendes habe ich beobachtet:

Einige Tomatensorten sind Anfang März sehr schlecht aufgegangen und ich habe sie drei Wochen später wieder ausgesäht. Der selbe Jahrgang und dieselbe Ernte.
Trotz gleicher Anzuchtbedingungen im Kleingewächshaus, gleichem Saatgut gleichen Jahrganges, gleichmäßigen Wässerns, gleichgroßer Anzuchtgefäße sind ein paar Sorten entweder gar nicht oder sehr gut aufgegangen. Bei einigen Bildern meiner Gallerie sehen Sie sehr unterschiedlich große Pflanzen in einem Topf. Bei fast allen Sorten hat sich die Keimung über vier Wochen hingestreckt. Das heißt ich habe die größten Pflanzen schon einmal getopft und 3 - Wochen später die ganzen Nachzügler.

Viele meiner Kunden berichten mir von einer sehr zögerlichen Keimung oder einer sehr schlechten. Ein schwacher Trost ist auch das Saatgut von anderen Herkünften auch schlecht gekeimt ist. Viele berichten aber auch von einer guten Keimung. Besonders schlecht sind einige meiner Paprikasorten und Auberginen gekeimt. Gut keimten dieses Jahr meine Gurken.
Da ich auch viele Tomatenkerne verschickt habe und über wunderbare Keimquoten von über 90% berichte  beunruhigt mich dieses auffallend schlechte Keimverhalten. Ich verstehe alle, die über die schlechte Keimung "meines Saatgutes" frusttriert sind und mir bleibt einfach die Transparenz zu berichten wie es mir geht.

Doch ich beobachtete einige Widersprüche bei den  unten genannten Ursachen für schlechte Keimungen:

-Schlechtes Saatgut:
Natürlich bin ich über das schlechte Keimverhalten sehr beunruhigt. Doch warum keimt dieselbe Sorte, der selbe Jahrgang aus derselben Ernte einmal sehr gut und einmal sehr schlecht? Das habe ich z.B. bei Feuerwerk, Lämpchen, Elfin, Bulgarischer Ochsenherz, Kasachstan Haefele beobachtet. Paprika Bujahn keimte sonst immer sehr gut, dieses Jahr war es mehr als spärlich... Dafür kamen der Tomatenpaprika und die sonst so wärmebedürftige Thai Long Green Aubergine oder der Chili Pequin Miniature sehr gut. Chili Sigaretta keimte in roten Töpfen sehr gut in lilafarbenen wollte er nicht keimen. Wenn das mal nicht glaubwürdig ist...
Warum keimen manche Sorten bei meinen Kunden gut und bei mir nicht? Und umgekehrt ?
Wenn ich aus dem Versand die Meldung bekomme das manche Sorten nicht keimen, teste ich die Saatgutportionen. Meistens bin ich froh das sie doch keimen....

- zu kalte Temperaturen:
Ich hatte zur Keimung tagsüber Temperaturen von 20 -25°C und Nachts 12 -18°C.
Zu kalt dürfte es nicht gewesen sein, denn unter ähnlichen Bedingungen keimten die Tomaten bei mir und bei Kollegen in der Vergangenheit sehr gut.

- zu wenig Licht:
Im Gewächshaus - wohl kaum.
Selbst im relativ dunklem Wohnhaus am Küchenfenster keimten die Tomaten in meinen ersten Anbaujahren 2000 -2009 bei mir sehr gut und innerhalb von 1 Woche waren die Pflanzen aufgegangen.

-Schlechte Erde, schlechte Sandabdeckung:
Ich dachte das es vielleicht an meiner Sandabdeckung liegen kann. Das Material aus dem Baumarkt ist keimfrei und hat vielleicht irgentwelche Zusätze die die Keimung unterdrücken. Doch um diesen Verdacht zu bestätigen sind einige Sorten einfach zu gut und zu schnell aufgegangen. Dasselbe gilt auch für die Aussaaterde.

-Unregelmäßige AussaatenDas passt bei mir. Ich konnte noch nie gleichmäßig aussähen. Doch nach wie vor kann ich ja die Samen im Topf sehen. Nicht keimende Samenkörner verotteten dieses Jahr nicht, sie quellen etwas auf, kommen aber nicht zur Keimung.

-Nicht zum passenden Mondtag aussgesät...
Jahrelang hatte ich stets an Fruchttagen des Mondkalenders nach Maria Thun ausgesäht: mal mit guten- mal mit schlechtem Erfolg. Ein Mondexperte bin ich nicht...
Dann habe ich einfach ausgesäht wann ich Zeit hatte und mich nicht nach den Mondtagen gerichtet - wieder mal mit guten-,  mal mit schlechten Erfolg.
Warum keimte diesselbe Sorte (Feuerwerk) aus dem gleichen Erntegang mit gleicher Erde und zur selben Zeit ausgesäht in einem Topf zu 95 % nach 2 Wochen und im anderem Topf erst nach 4 Wochen zu 60%. Die Töpfe standen gerade einmal 80 cm auseinander, auf gleicher Höhe und ich habe ebenso gleichmäßig gegossen....
Ich habe bei sehr vielen Sorten wie Johannisbeertomate, Freude, Ernteglück, gelbe Cocktail etc.,  beobachtet das sie im Verlauf von 4 Wochen nach und nach keimen.

- Wetterkapriolen? Elektrosmog???, Kosmische Turbulenzen ? Schlechte Tagesverfassung?
keine Ahnnung. Manches ist mir einfach zu esotherisch, Anderes kann ich nicht wirklich beurteilen.

Ich sehe das es weitaus mehr Faktoren bei der Keimung zu berücksichtigen sind als ich es bisher annahm.
Die bisher einzige Erklärung die mir bleibt: Mit dem sehr zögerlichen Wetter wissen die Tomaten nicht wann sie am besten keimen und "beschließen" eine Art Risikoteilung und keimen unterschiedlich. Ich erkläre mir das an den völlig unterschiedlichen Pflanzgrößen in den Aussaatöpfen, siehe Bild mit Liguria Tomaten.

Die absolute Kälteperiode im April wäre ja eine Erklärung. Ich habe auch kaum Lust draußen zu wirken und kann die Tomaten gut verstehen. Letztes Jahr 2015 war ja der April sommerlich warm.  Ich werde spaßeshalber noch einmal Anfang Mai meine schlecht gekeimten Auberginen- und Paprikasorten als Keimprobe aussähen. Alleine um zu sehen wie mein Saatgut reagieren wird. Ich habe keine Lust leere Hüllen zu verteilen...

"Mein" Tipp für Sie nach meinen diesjährigen Aussaaterfahrungen:
Sähen Sie nicht alle Körner einer Portion auf einmal aus und rechnen Sie mit einigen noch unbekannten Widrigkeiten.
Keimen die Körner nach zwei Wochen nicht, sähen Sie noch einmal aus, zur noch noch ein Zweites Mal. Meine Portionen waren mit 12 -20 Korn so bemessen das zumindest 10 Körner kommen sollten. Für den Versand 2016 plane ich größere Portionen, damit Sie wie die Pflanzen eine Risikostreuung machen können. Wenn Sie zuwenige Pflanzen von Ihrer Lieblingssorte haben, können Sie diese im Juni locker über Stecklinge vermehren.
Gewinnen Sie von den Sorten, die in Ihrem Garten am besten wachsen eigenes Saatgut. Legen Sie sich ein eigenes Saatgutarchiv an, egal wie intensiv Sie gärtnern wollen.

Ich schätze das das Wetter immer wechselhafter werden wird. Die Naturkreisläufe spielen immer mehr verrückt - besser gesagt sie werden verRÜCKT GESPIELT. Klimawechsel sind in der Erdgeschichte relativ normal. Wir hatten viele relativ unbeschwerte Gartenjahre. Jetzt wird es wieder etwas ungemütlicher....
Die Folge im Selbstversorgergarten werden unter anderem mehrfache Aussaat- und Pflanzzeiten sein. Jahrhunderte alte Gartenbauregeln verlieren ihre immer öfter ihre Gültigkeit. Wir müssen künftig Pflanzen vor intensiver UV Strahlung schützten und uns auf neue Schädlinge einstellen müssen. Es ist besser einen Plan B, C und D zu haben. Wenn alles glatt läuft - umso besser, dann freuen wir uns. Falls nicht haben wir uns zumindest etwas vorbereitet....

Bilder und Weiteres siehe: lilatomate.

Selten habe ich so ein unterschiedliches Keimverhalten wie in 2016 erlebt und ich habe keine befriedigende Erklärung warum die Pflanzen so unterschiedlich kommen.  Folgendes habe ich beobachtet:

Einige Tomatensorten sind Anfang März sehr schlecht aufgegangen und ich habe sie drei Wochen später wieder ausgesäht. Der selbe Jahrgang und dieselbe Ernte.
Trotz gleicher Anzuchtbedingungen im Kleingewächshaus, gleichem Saatgut gleichen Jahrganges, gleichmäßigen Wässerns, gleichgroßer Anzuchtgefäße sind ein paar Sorten entweder gar nicht oder sehr gut aufgegangen. Bei einigen Bildern meiner Gallerie sehen Sie sehr unterschiedlich große Pflanzen in einem Topf. Bei fast allen Sorten hat sich die Keimung über vier Wochen hingestreckt. Das heißt ich habe die größten Pflanzen schon einmal getopft und 3 - Wochen später die ganzen Nachzügler.

Viele meiner Kunden berichten mir von einer sehr zögerlichen Keimung oder einer sehr schlechten. Ein schwacher Trost ist auch das Saatgut von anderen Herkünften auch schlecht gekeimt ist. Viele berichten aber auch von einer guten Keimung. Besonders schlecht sind einige meiner Paprikasorten und Auberginen gekeimt. Gut keimten dieses Jahr meine Gurken.
Da ich auch viele Tomatenkerne verschickt habe und über wunderbare Keimquoten von über 90% berichte  beunruhigt mich dieses auffallend schlechte Keimverhalten. Ich verstehe alle, die über die schlechte Keimung "meines Saatgutes" frusttriert sind und mir bleibt einfach die Transparenz zu berichten wie es mir geht.

Doch ich beobachtete einige Widersprüche bei den  unten genannten Ursachen für schlechte Keimungen:

-Schlechtes Saatgut:
Natürlich bin ich über das schlechte Keimverhalten sehr beunruhigt. Doch warum keimt dieselbe Sorte, der selbe Jahrgang aus derselben Ernte einmal sehr gut und einmal sehr schlecht? Das habe ich z.B. bei Feuerwerk, Lämpchen, Elfin, Bulgarischer Ochsenherz, Kasachstan Haefele beobachtet. Paprika Bujahn keimte sonst immer sehr gut, dieses Jahr war es mehr als spärlich... Dafür kamen der Tomatenpaprika und die sonst so wärmebedürftige Thai Long Green Aubergine oder der Chili Pequin Miniature sehr gut. Chili Sigaretta keimte in roten Töpfen sehr gut in lilafarbenen wollte er nicht keimen. Wenn das mal nicht glaubwürdig ist...
Warum keimen manche Sorten bei meinen Kunden gut und bei mir nicht? Und umgekehrt ?
Wenn ich aus dem Versand die Meldung bekomme das manche Sorten nicht keimen, teste ich die Saatgutportionen. Meistens bin ich froh das sie doch keimen....

- zu kalte Temperaturen:
Ich hatte zur Keimung tagsüber Temperaturen von 20 -25°C und Nachts 12 -18°C.
Zu kalt dürfte es nicht gewesen sein, denn unter ähnlichen Bedingungen keimten die Tomaten bei mir und bei Kollegen in der Vergangenheit sehr gut.

- zu wenig Licht:
Im Gewächshaus - wohl kaum.
Selbst im relativ dunklem Wohnhaus am Küchenfenster keimten die Tomaten in meinen ersten Anbaujahren 2000 -2009 bei mir sehr gut und innerhalb von 1 Woche waren die Pflanzen aufgegangen.

-Schlechte Erde, schlechte Sandabdeckung:
Ich dachte das es vielleicht an meiner Sandabdeckung liegen kann. Das Material aus dem Baumarkt ist keimfrei und hat vielleicht irgentwelche Zusätze die die Keimung unterdrücken. Doch um diesen Verdacht zu bestätigen sind einige Sorten einfach zu gut und zu schnell aufgegangen. Dasselbe gilt auch für die Aussaaterde.

-Unregelmäßige AussaatenDas passt bei mir. Ich konnte noch nie gleichmäßig aussähen. Doch nach wie vor kann ich ja die Samen im Topf sehen. Nicht keimende Samenkörner verotteten dieses Jahr nicht, sie quellen etwas auf, kommen aber nicht zur Keimung.

-Nicht zum passenden Mondtag aussgesät...
Jahrelang hatte ich stets an Fruchttagen des Mondkalenders nach Maria Thun ausgesäht: mal mit guten- mal mit schlechtem Erfolg. Ein Mondexperte bin ich nicht...
Dann habe ich einfach ausgesäht wann ich Zeit hatte und mich nicht nach den Mondtagen gerichtet - wieder mal mit guten-,  mal mit schlechten Erfolg.
Warum keimte diesselbe Sorte (Feuerwerk) aus dem gleichen Erntegang mit gleicher Erde und zur selben Zeit ausgesäht in einem Topf zu 95 % nach 2 Wochen und im anderem Topf erst nach 4 Wochen zu 60%. Die Töpfe standen gerade einmal 80 cm auseinander, auf gleicher Höhe und ich habe ebenso gleichmäßig gegossen....
Ich habe bei sehr vielen Sorten wie Johannisbeertomate, Freude, Ernteglück, gelbe Cocktail etc.,  beobachtet das sie im Verlauf von 4 Wochen nach und nach keimen.

- Wetterkapriolen? Elektrosmog???, Kosmische Turbulenzen ? Schlechte Tagesverfassung?
keine Ahnnung. Manches ist mir einfach zu esotherisch, Anderes kann ich nicht wirklich beurteilen.

Ich sehe das es weitaus mehr Faktoren bei der Keimung zu berücksichtigen sind als ich es bisher annahm.
Die bisher einzige Erklärung die mir bleibt: Mit dem sehr zögerlichen Wetter wissen die Tomaten nicht wann sie am besten keimen und "beschließen" eine Art Risikoteilung und keimen unterschiedlich. Ich erkläre mir das an den völlig unterschiedlichen Pflanzgrößen in den Aussaatöpfen, siehe Bild mit Liguria Tomaten.

Die absolute Kälteperiode im April wäre ja eine Erklärung. Ich habe auch kaum Lust draußen zu wirken und kann die Tomaten gut verstehen. Letztes Jahr 2015 war ja der April sommerlich warm.  Ich werde spaßeshalber noch einmal Anfang Mai meine schlecht gekeimten Auberginen- und Paprikasorten als Keimprobe aussähen. Alleine um zu sehen wie mein Saatgut reagieren wird. Ich habe keine Lust leere Hüllen zu verteilen...

"Mein" Tipp für Sie nach meinen diesjährigen Aussaaterfahrungen:
Sähen Sie nicht alle Körner einer Portion auf einmal aus und rechnen Sie mit einigen noch unbekannten Widrigkeiten.
Keimen die Körner nach zwei Wochen nicht, sähen Sie noch einmal aus, zur noch noch ein Zweites Mal. Meine Portionen waren mit 12 -20 Korn so bemessen das zumindest 10 Körner kommen sollten. Für den Versand 2016 plane ich größere Portionen, damit Sie wie die Pflanzen eine Risikostreuung machen können. Wenn Sie zuwenige Pflanzen von Ihrer Lieblingssorte haben, können Sie diese im Juni locker über Stecklinge vermehren.
Gewinnen Sie von den Sorten, die in Ihrem Garten am besten wachsen eigenes Saatgut. Legen Sie sich ein eigenes Saatgutarchiv an, egal wie intensiv Sie gärtnern wollen.

Ich schätze das das Wetter immer wechselhafter werden wird. Die Naturkreisläufe spielen immer mehr verrückt - besser gesagt sie werden verRÜCKT GESPIELT. Klimawechsel sind in der Erdgeschichte relativ normal. Wir hatten viele relativ unbeschwerte Gartenjahre. Jetzt wird es wieder etwas ungemütlicher....
Die Folge im Selbstversorgergarten werden unter anderem mehrfache Aussaat- und Pflanzzeiten sein. Jahrhunderte alte Gartenbauregeln verlieren ihre immer öfter ihre Gültigkeit. Wir müssen künftig Pflanzen vor intensiver UV Strahlung schützten und uns auf neue Schädlinge einstellen müssen. Es ist besser einen Plan B, C und D zu haben. Wenn alles glatt läuft - umso besser, dann freuen wir uns. Falls nicht haben wir uns zumindest etwas vorbereitet....

Bilder und Weiteres siehe: lilatomate.
Keimproben 2017, Anmerkungen
Keimproben Ende März 2017  Die Bilder zeigen Jungpflanzen nur von meinem eigenem Saatgut. Die Bilder zu meinen Keimproben von 95 % meines Sortimentes finden Sie hier: Keimproben 2017.

Eckinfos zu den Keimproben:
Von Ende März bis Anfang April 2017 führte ich Keimproben meines Versandsaatgutbestandes aus. Zum Thema späte oder mangelhafte Keimung erreichten mehr Anfragen als üblich. Da ich seit 2000 immer schon eigenes Saatgut mit guten Erfolg für meine Jungpflanzen verwende und ebenso viele gute Rückmeldungen von meinen Kunden bekam wollte ich der Sache auf den Grund gehen. 2016 hatte ich meine Verpackung auf lebensmittelechte Natronpapriertüten umgestellt und wollte auch da in Bezug auf die Keimfähigkeit sichergehen:

Je eine Versandpackung säte ich in einem 9 cm Topf mit normal gedüngter Blumenerde. Das Saatgut hatte ich teilweise mit mehreren Milimetern Erde wieder zu dicht abgedeckt. Ich bin zu ungeduldig. Anfangs standen die Platten halbschattig im unbeheizten Foliengewächshaus und bekamen aus Zeitmangel ein paar kalte aber frostfreie Nächte ab. Erst einige Tage später stellte ich sie in die ca. 20°C warme Kinderstube. Es waren keine perfekten Keimbedingungen.

Das Ergebnis vorweg: Die Keimung erfolgte wie schon in 2016 sehr anfangs sehr zögerlich aber doch innerhalb von 4 Wochen mehr als vollständig. Warme Außentemperaturen beschleunigen den Keimvorgang. Der April 2017 war sehr kalt und brachte viele Frostnächte. Die Samen ruhten und wer schon gekeimt hatte stagnierte im Wachstum bis Anfang Mai. Erst als im Mai die Temperaturen anstiegen und es auch endlich regnete explodierten die Pflanzen im Wachstum. Von vielen Sorten waren über 25 – 30 Pflanzen im topf, obwohl ich die Menge mit 12 -20 Korn je Portion im Shop angebe.

Nach drei Wochen fotografierte ich die Keimproben und stellte sie in den unbeheitzten Frühbeetkasten. Wiederum erfroren einige Jungpflanzen während der kalte Nächte Ende April. Interessant war das einige Sorten die Kälte besser vertrugen als andere. Ich ließ die Töpfe aus Zeitmangel einfach bis Ende Mai im Kasten stehen und sah das sich noch viele Nachzügler in den Töpfen entwickelten und ebenso das sich viele Pflanzen regenerierten. Einige dieser 10 cm kleinen Winzlinge habe ich aus Experimentierlust in den Garten gesetzt. Sie holten im Wachstum rasch auf, manche taten es erst nach einer zweiwöchigen Stagnation. Im Vergleich zu den Vorjahren sind die Sorten Ende Juni nur 2 Wochen in ihrer Entwicklung in meinem Garten zurück.

Diese Aufnahmen zeigen einen Eindruck nach den ersten drei Wochen.  Viele Pflanzen keimten noch üppig nach, so das ich einen Topf 25 bis sogar 30 Keimlinge per Saatguttüte hatte. Meine Portionen gebe ich mit 12 -20 Korn an. Anfang Mai waren die meisten Töpfe randvoll mit den Pflanzen. Von den Blindgängern mit wenig Erfolg mache ich noch einmal Keimproben um hektische Aussaatfehler zu vermeiden. Bereits diese Aufnahmen zeigen das mein Saatgut überwiegend gut keimt.

Viele Keimverzögerungen haben definitiv mit der Kälte zu tun. Ich mische die Erde meiner Aussaatgefäße unter meine Erde für die Sommerkulturen und oft gehen im Mai noch viele Spätzügler von Gurken, Zucchini, Paprika, Tomaten auf...
Leider hatte ich in der Frühjahrshektik nicht alle Saatgutproben fotografiert und auch keine weiteren Aufnahmen mehr gemacht. Das war schlecht für mich.
Insbesondere die Paprika und Chili kamen im Mai gut nach und auch die Auberginen. Gurken haben sich in dem Jahr ohnehin sehr gut entwickelt. Alleine vom schärfefreien Chili `Riot`habe ich etwa 30 Pflänzchen. Der `Tscheschische frühe Paprika` ging im Vergleich zu meinem Archivsaatgut nach drei Wochen gut auf und bereits Anfang Juli tragen die jetzt 30 cm hohen Pflanzen ca. 10 cm lange Früchte im Freiland!

Meine Ernte von Tomaten und Auberginen wird 2017 zur dritten Juliwoche beginnen. Das sind 1 -2 Wochen später als in warmen Jahren. Bei mir im Garten, vor allem im Gewächshaus, ist immer alles etwas später, da ich nach der Verkaufsaison erst mal wieder meinen Garten pflanzfertig richten muss.

Mehr zur zögerlichen Pflanzenentwicklung der letzten 2 Jahre lesen Sie hier nach: http://www.lilatomate.de/tomatologie-1-anbau/aussaat-und-jungpflanzenanzucht/jungpflanzenanzucht-2017/

http://www.lilatomate.de/tomatologie-1-anbau/aussaat-und-jungpflanzenanzucht/keimverhalten-von-tomatensamen-laesst-oft-auf-die-ernte-schliessen/


Weiterer Wachstumsverlauf
Ab der zweiten Maiwoche explodierten die Pflanzen im Wachstum dank der warm feuchten Witterung. Meine Auberginen setzte ich als nur 5 -10 cm kleine Winzlinge ins Freiland. Bereits ab Mitte Juli erntete ich von den inzwischen 70 -80 cm hohen, buschigen Pflanzen reichlich 10 -30 cm große Früchte. Wenig später reiften die Tomaten um ab Anfang August mit einer Rekordernte an aromatischen Früchten aufzuwarten. Die Ernte ging im Freiland bis Anfang Oktober.
Mein Fazit: Was bringen mir Pflanzen die zwar super regelmäßig im Februar keimen, die aber dann im April reihenweise in den kalten Nächten erfrieren. Unter geheizten Gewächshausbedingungen mag eine Kulturverfrühung sehr sinnvoll sein. Doch im Hausgarten sehe ich bei den wenigsten die Möglichkeiten noch mehr Geld in Gewächshausheizungen zu stecken. Wo sollen 20 - 50 cm hohe Tomatenjungpflanzen ohne die Möglichkeit eines beheizten Kleingewächshauses oder Wintergarten bei einem langen kalten Frühjahr denn gut gedeihen? Unserer Wohnräume sind trotz in der Regel zu dunkel. Die Pflanzen werden lang und gakelig. Mit dem Wissen das meine Pflanzen unter günstigen Bedingungen schnell wachsen ist für mich eine Aussaat vor Anfang/Mitte März blödsinnig. Tomatenjungpflanzen brauchen von der Aussaat bis zum pflanzfertigen Zustand 6-8 Wochen. In meiner ganzen 20 Jährigen Tomatenanbaupraxis brachte nur 1x, im Jahr 2009, ein frühes Auspflanzen ins Freiland eine frühere Ernte.  Im unbeheitzen Gewächshaus sieht es anders aus, aber auch dort macht ein Aussetzen vor Mitte April wenig Sinn.
1-2 Richtig kalte Nächte Anfang Mai mit -5 °C können die ganze Arbeit zunichte machen. Wer experimentierfreudig ist sollte seine Tomatenjungpflanzen von Mitte Februar bis Mitte April in mehreren Sätzen aussähen und entsprechend später pflanzen. Vielleicht wird diese Vorgehensweise bei dem ständigen Wetterwechseln bald notwendig sein.